Geschichte zum Maiabendfest

Fehde gegen Dortmund


Der in Deutschland einzigartige Brauch des Bochumer Maiabendfestes ist geschichtlich überliefert. Im Mittelalter gehörte Bochum zur Grafschaft Mark,in der von 1347 bis 1391 Graf Engelbert III. regierte. Wegen eines Spottgedichtes sagte er der damals freien Reichsstadt Dortmund 1388 die Fehde an. In diesem kriegerischen Streit leisteten die Bochumer Jungesellen dem Grafen tatkräftige Hilfe. Der Volksmund weiss zu berichten, dass die Bochumer eine wertvolle Herde Vieh, die die Dortmunder fortgetrieben hatten, dem Grafen wieder zurückeroberten. Aus Dankbarkeit machte Graf Engelbert, der zeitweilig auf der Burg Blankenstein wohnte, den Bochumer Junggesellen 1388 eine Stiftung. Sie erhielten das Recht alljährlich am Vorabend des 1.Mai aus den gräflichen Waldungen im Bockholt ( jetzt Stadtteil Bochum-Harpen ) einen ausgewachsenen Eichbaum abzuholen. Dieser musste vor Sonnenuntergang auf den Schultern der Junggesellen durch die Beckporte nach Bochum gebracht werden. Sie wurde einem verdienten Bochumer Bürger übergeben, der dafür das Maiabendfest ( Schützengelage ) finanziert hat. Nach Aufteilung des Bockholts 1769 wurde der Anspruch auf den Maibaum durch eine Geldrente abgelöst. Die Zinsen aus diesem Kapital werden den Junggesellen alljährlich in feierlicher Form ausgezahlt. In symbolischer Anlehnung an das frühere Brauchtum wird auch heute noch eine junge Eiche aus dem Bockholt eingeholt und in Bochum gepflanzt. Westfälische Treue und ein starkes Heimatbewusstsein haben das Erbe der Väter bis auf den heutigen Tag gewahrt. Die ganze Stadt nimmt an dem Maiabendfest herzlich Anteil.